Die Berufe werden unterschieden in:
Staatlich reglementierte Berufe, die dem Endverbraucher einen Ethik- und Verhaltenskodex garantieren, den die Experten von Gesetzes wegen einhalten müssen. Die meisten von ihnen, so etwa Ärzte, Psychologen, Sozialarbeiter usw. sind in Berufskammern organisiert, einige andere, wie beispielsweise Soziologen, jedoch nicht.
Nicht reglementierte Berufe (professioni associative) entstehen auf der Grundlage der Bedürfnisse des Marktes, sind in ständiger Entwicklung und weisen im Laufe der Zeit besondere Merkmale auf. Diese Berufe wurden lange Zeit vom Gesetzgeber ignoriert, der ihnen erst mit dem Gesetz Nr. 4 vom 14.1.2013 Bedeutung geschenkt hat und die wir im Kapitel über die nicht reglementierten Berufe beschreiben.
Es ist der italienische Staat, der durch Gesetze oder (ministerielle, regionale usw.) Verordnungen die Kriterien für die Ausübung eines Berufs durch die so genannte “Zugangsregelung” definiert.
Dem Ministerium für Bildung, Universität und Forschung (MIUR) obliegt es hingegen, die Standards und Ausbildungswege für die Erlangung von Titeln und Qualifikationen festzulegen; diese sind Voraussetzung für die Einschreibung in die jeweilige Berufskammer.
In anderen Fällen definieren institutionelle Organe wie Region, Autonome Provinz, Gemeinde usw. den Nachweis besonderer Voraussetzungen für die Ausübung des Berufs in ihrem Territorium. In diesem Fall sind es die Institutionen selbst, die spezielle Verzeichnisse erstellen und diese überwachen.
Die Berufskammer
Die Berufskammer ist eine öffentliche Einrichtung, die “unter der Aufsicht des Justizministeriums” steht und deren Hauptfunktion darin besteht, die Professionalität
und Kompetenz von Fachleuten zu gewährleisten, die in den Bereichen Technologie,
Gesundheit und Recht tätig sind.
Die Universitätsreform
Die Universitätsreform, die mit Dekret 270/2004 in Kraft getreten ist, strebt Bürokratieabbau, mehr Autonomie und stärkeren Wettbewerb zwischen den Universitäten an.