02.08.2023
Sozialpolitische Positionierung des Dachverbandes festgelegt
Dachverband - Ausschuss
Der im Frühjahr neu gewählte Ausschuss des Dachverbandes für Soziales und Gesundheit hat sich in den letzten Monaten intensiv mit den wichtigsten aktuellen sozialpolitischen Fragen befasst und nun ein Positionspapier zu den anstehenden Landtagswahlen im Herbst 2023 verfasst. Das Papier beinhaltet eine Stellungnahme zu aktuellen Entwicklungen und wichtigen Themen, sowie Forderungen und Vorschläge zur Entwicklung des Gemeinwesens und der Gesellschaft in Südtirol und zu wesentlichen Fragen der Sozial- und Gesundheitspolitik. Der Dachverband will die einzelnen Punkte jetzt öffentlich thematisieren und vertiefen. Als besonders wichtig erachtet der Dachverband:
Die partnerschaftliche Zusammenarbeit der Politik und Behörden mit dem Dritten Sektor, sowie die Bereitstellung der nötigen Ressourcen für Betroffenenvertretung und Mitsprache als gemeinnützige Organisationen.
Gemeinnützige Organisationen erleben sich oft nicht als Partner auf Augenhöhe. Das muss sich ändern.
Sicherheiten und Entlastung für ehrenamtliche Verantwortungsträger.
Ehrungen reichen nicht, um Freiwilligenarbeit und Ehrenamt zukunftsfähig zu gestalten. Die aktuellen Entwicklungen führen dazu, dass immer mehr Funktionär/innen entnervt aufgeben. Sie stehen vor wachsenden Herausforderungen und erleben bei den zuständigen Behörden vielfach eine große Ohnmacht. Hier braucht es konkrete Entlastung.
Wirksame Maßnahmen zur Familienentlastung und zur Behebung des Fachkräftebedarfs.
Nicht nur in der Wirtschaft, auch in eklatanter Weise bei soziosanitären und Betreuungsdiensten fehlt es an Mitarbeiter/innen. Der Bedarf steigt schneller als er gedeckt werden kann. Damit am Ende nicht die Familien und insbesondere Frauen alles auffangen müssen, muss Pflege, Betreuung, persönliche Assistenz und auch Gesundheitsversorgung umgehend von Grund auf organisatorisch neu durchdacht werden.
Die wohnortnahe Sicherung essenzieller Dienste.
Das öffentliche Sozial- und Gesundheitssystem, aber auch die Mobilität und die Grundversorgung müssen so aufgestellt und abgesichert sein oder bleiben, dass Menschen auch in entlegenen Ortschaften leben können, ohne dadurch diskriminiert zu sein.
Förder- und Sozialleistungen gezielter einsetzen und die Bedarfserhebung vereinheitlichen.
Staat und Land wenden verschiedene Erfassungssysteme an, um Leistungen wie Familiengeld, Pflegedienste oder soziales Mindesteinkommen zu bemessen. Damit wird ein großer Kosten- und Arbeitsaufwand generiert, aber auch das Risiko gestreut, wirklich bedarfsgerecht zu agieren. Hier ist anzusetzen und das Konzept der einheitlichen
Einkommens- und Vermögenserhebung (EEVE) weiterzuentwickeln.
Leistbares Wohnen für alle absichern.
Es gibt kaum noch leistbare Wohnungen in Südtirol. Die Lösung kann nicht eine ständige Ausdehnung des Sozialwohnbaus sein, sondern ein gesetzlicher Kontext, der einen bezahlbaren Mietmarkt bedingt und auf einer allgemeinen Lohnregelung beruht, die auch unteren Einkommensschichten eine Mietwohnung auf dem freien Markt ermöglicht.
Mit einer Behinderung leben darf nicht zu einer Geldfrage werden. Es braucht eine Überarbeitung der Unterstützungs- und Tarifpolitik und die Garantie, dass eine Behinderung nicht zu Benachteiligung und Ausgrenzung führt.
Soziales und Gesundheit sind besser zu verknüpfen. Nach dem Landessozialplan braucht es nun auch einen neuen Gesundheitsplan für Südtirol der auch auf die PNRR Projekte eingeht. Dieser soll Orientierung geben, wie die Bürger/innen erstverantwortlich für ihre Gesundheit zu sorgen haben, welche Dienste ihnen zustehen und welche Standards sie erfüllen müssen.
(Foto von Paul Gruber, Pixabay)
Die partnerschaftliche Zusammenarbeit der Politik und Behörden mit dem Dritten Sektor, sowie die Bereitstellung der nötigen Ressourcen für Betroffenenvertretung und Mitsprache als gemeinnützige Organisationen.
Gemeinnützige Organisationen erleben sich oft nicht als Partner auf Augenhöhe. Das muss sich ändern.
Sicherheiten und Entlastung für ehrenamtliche Verantwortungsträger.
Ehrungen reichen nicht, um Freiwilligenarbeit und Ehrenamt zukunftsfähig zu gestalten. Die aktuellen Entwicklungen führen dazu, dass immer mehr Funktionär/innen entnervt aufgeben. Sie stehen vor wachsenden Herausforderungen und erleben bei den zuständigen Behörden vielfach eine große Ohnmacht. Hier braucht es konkrete Entlastung.
Wirksame Maßnahmen zur Familienentlastung und zur Behebung des Fachkräftebedarfs.
Nicht nur in der Wirtschaft, auch in eklatanter Weise bei soziosanitären und Betreuungsdiensten fehlt es an Mitarbeiter/innen. Der Bedarf steigt schneller als er gedeckt werden kann. Damit am Ende nicht die Familien und insbesondere Frauen alles auffangen müssen, muss Pflege, Betreuung, persönliche Assistenz und auch Gesundheitsversorgung umgehend von Grund auf organisatorisch neu durchdacht werden.
Die wohnortnahe Sicherung essenzieller Dienste.
Das öffentliche Sozial- und Gesundheitssystem, aber auch die Mobilität und die Grundversorgung müssen so aufgestellt und abgesichert sein oder bleiben, dass Menschen auch in entlegenen Ortschaften leben können, ohne dadurch diskriminiert zu sein.
Förder- und Sozialleistungen gezielter einsetzen und die Bedarfserhebung vereinheitlichen.
Staat und Land wenden verschiedene Erfassungssysteme an, um Leistungen wie Familiengeld, Pflegedienste oder soziales Mindesteinkommen zu bemessen. Damit wird ein großer Kosten- und Arbeitsaufwand generiert, aber auch das Risiko gestreut, wirklich bedarfsgerecht zu agieren. Hier ist anzusetzen und das Konzept der einheitlichen
Einkommens- und Vermögenserhebung (EEVE) weiterzuentwickeln.
Leistbares Wohnen für alle absichern.
Es gibt kaum noch leistbare Wohnungen in Südtirol. Die Lösung kann nicht eine ständige Ausdehnung des Sozialwohnbaus sein, sondern ein gesetzlicher Kontext, der einen bezahlbaren Mietmarkt bedingt und auf einer allgemeinen Lohnregelung beruht, die auch unteren Einkommensschichten eine Mietwohnung auf dem freien Markt ermöglicht.
Mit einer Behinderung leben darf nicht zu einer Geldfrage werden. Es braucht eine Überarbeitung der Unterstützungs- und Tarifpolitik und die Garantie, dass eine Behinderung nicht zu Benachteiligung und Ausgrenzung führt.
Soziales und Gesundheit sind besser zu verknüpfen. Nach dem Landessozialplan braucht es nun auch einen neuen Gesundheitsplan für Südtirol der auch auf die PNRR Projekte eingeht. Dieser soll Orientierung geben, wie die Bürger/innen erstverantwortlich für ihre Gesundheit zu sorgen haben, welche Dienste ihnen zustehen und welche Standards sie erfüllen müssen.
(Foto von Paul Gruber, Pixabay)
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